Freitag, 11. Oktober 2013

Tajikistan


In Tajikistan befindet sich der Fedchenko-Gletscher, der laengste Gletscher ausserhalb der Pole, 77 km lang und 2-3 km breit. Als ich davon gelesen hatte, musste ich einfach hin.
In Dushanbe angekommen, bin ich in das erste und auch richtige Reisebuero, das einfach alles organisiert, was man wuenscht. Also bin ich ziemlich bald mit meinem Guide Tolik und voller Ausruestung in das Pamirgebirge Richtung Fedchenko gefahren.
5 Tage sind wir den R.G.S. Gletscher entlang gewandert, den Pass hoch, um dann auf der anderen Seite im Tal den Fedchenko zu erblicken. Doch leider blieb mir der Blick verwehrt. Von unserem Standpunkt aus war kein Weg zum 300 m entfernten Abgrund, der den Blick auf den Fedchenko freigegeben haette.
Wie enttaeuscht ich war, den Weg zurueckgehen zu muessen, ohne den Fedchenko auch nur kurz zu sehen und das, obwohl ich so nah dran war. Aber auch wenn dieser Ausflug im Ziel gescheitert ist, war der Weg, der Ausblick und die Reise doch wunderschoen.
Und 12 Tage spaeter war ich wieder in Dushanbe, wo ich mein Visum verlaengern liess.

Tolik, mein Guide
im Hintergrund die Gletscherzunge des R.G.S. Gletschers und damit unser Weg
Flussueberquerung



Eislandschaft auf dem Gletscher
Eislandschaft auf dem Gletscher II
Einfuehrung in Laufen auf dem Eis und was tun wenn ich in eine Gletscherspalte falle
Tolik waehrend der Einfuehrungsstunde

Durchqueren der Gletscherspalten
Campen auf dem Gletscher
Aufstieg, der R.G.S. Gletscher im Hintergrund
Im Hintergrund der Pass
Der Pass, im Tal dahinter befindet sich der Fedchenko
Enttaeuscht, dass der Weg hier endet
Der Weg zurueck
schlechtes Wetter auf dem Rueckweg
der Gletscher 'Rote Armee' bei schlechtem Wetter
der Wolkenhimmel sah einfach hammer aus; unser kleines Zelt auf dm Gletscher
Der Weg zurueck zum Dorf

Im Reisebuero bin ich bis zum Schluss haengen geblieben. Hauptsaechlich weil ich Vitaliy und Rahim kennengelernt habe, de beide dort arbeiten. Meine Zeit in der Hauptstadt Tajikistans habe ich mit den beiden verbracht. Wohnen durfte ich bei Rahims Familie, die sich gut um mich gekuemmert hat.
Rahims Familie mit Tanten und Nachbarin
Porzellankanne im Fast Food Restaurant

Zur Planung der Fedchenko-Tour und zur Visumsverlaengerung war ich letztendlich 3 Wochen in Dushanbe. Das ist so lange, dass ich bei einem Umzug und einer Hochzeit dabei war und es sogar in die Zeitung geschafft habe.

Linda Kreiter, 22 Jahre, Tourist aus Deutschland; den Rest verstehe ich zwar nicht, aber es ging um den Abriss von historischen Gebaeuden in Dushanbe
Das mit dem Heiraten ist hier so eine Sache fuer sich; Wenn man das Heiratsalter von Anfang 20 erreicht hat, sucht man sich den passenden Partner, wenn man keinen hat. Ich habe ein Maedchen getroffen, das zweimal mit ihrem Mann spazieren war, bevor sie beschossen haben zu heiraten.
Etwa 1 Woche nachdem die Einladungen verschickt sind ist schon die Hochzeit, die aus 3 Teilen besteht. Neben der eigentlichen Hochzeit, gibt es noch die Heirat vor dem Mullah und einen Morgen, an dem sich die Maenner morgens um 7 Uhr treffen, um Plov (das nationale und sehr oelige Reisgericht, das es bei jeder Gelegenheit gibt) zu essen. Bei der eigentlichen Hochzeit, bei der ich dabei war, wird dann die Braut mit der ganzen Hochzeitsgesellschaft (die gesetzlich nicht mehr als 150 Leute umfassen darf) zuhause abgeholt, bevor es zum Standesamt und dann ins Restaurant geht.

traditionelle Kleidung, die ich ausleihen durfte, weil ich selbst nichts hochzeitsmaessiges habe
Auszug des Brautpaares
Nabijon (einer der Chefs des Reisebueros), Rahim, Vitaliy, Rahims Vater

Menschen in Tajikistan sind arm, aber sehr freundlich. Bevor es in in das Pamirgebirge ging, habe ich noch einen Ausflug ins Fangebirge gemacht zu wunderschoenen Bergseen. Auf dem Rueckweg durfte ich bei zwei Schaeferinnen uebernachten und ich habe einige Zeit mit ihnen verbracht. Den ganzen Sommer sind sie mit Kuehen, Eseln, Schafen und Huehnern im Fangebirge und froh ueber etwas Abwechslung.

Einer der Kuli Kalon Seen
Die Tochter macht die Mutter schoen fuer das Foto, das ich daraufhin gemacht habe
Die Kueche der Schaeferinnen
Bis ich dann letztendlich mein Visums hatte, war doch nicht mehr so viel Zeit fuer den Pamir Highway, wie ich gerne gehabt haette, denn der Pamir ist einfach wunderschoen und Reisen hier benoetigt Zeit. Die Strassen sind teilweise schlechter als die schlechtesten Feldwege in Deutschland. Und ich bin mit kaum einem Auto, Truck oder 4WD gefahren, der nicht angehalten hat, um irgendwas zu reparieren.
Entlang der Afghanischen Grenze liegt das Wakhan Tal, das wunderschoen ist. Wer hier entlang reist macht Halt in Ishkashim, wo jeden Samstag ein Afghan Bazar auf der anderen Seite der Bruecke, im Niemandsland, stattfindet. Hier trifft man einige Touristen, nicht etwa weil der Bazar besonders waere, sondern einfach weil man Afghaner trifft; die Afghaner und auch die Pamiri sind so freundlich, kommunizieren gerne mit Touris und lieben Fotos. Auf etlichen Handys gibt es jetzt Fotos von mir, aber dafuer habe ich auch einige gemacht.
Ein Blick nach Afghanistan
Gewuerzhaendler

natuerliche Augenschminke

Teppichhaendler mit Teppichen aus dem Iran

Obwohl es nur eine Strasse gibt im Pamir, den Pamir Highway, sieht man kaum Verkehr. Die Leute dort sind einfach zu arm, um mit Autos herumzufahren. Es gibt ein paar volle Taxis und hauptsaechlich Trucks die nach China fahren. Mit einer Truckkolonne bin ich dann also 2 Tage von Khorog ins 300 km entfernte Murghab gefahren. Da die Landschaft aber einfach schoen ist, merke ich gar nicht, dass man so langsam unterwegs ist.
Seit zwei Tagen bin ich jetzt in Osh in Kirgisien und setzte meine Reise hier fort.


Pamir Highway
Pamir Highway II
Die Truckkolonne, die mich mitgenommen hat
In Murghab, hier leben jedoch eher Kirgisen
Karakol Lake am Pamir Highway
In Karakol