Nach
etwa 1300 km, anfaenglichen Anstrengungen in den huegeligen Regionen der
Ostalb, regnerischem und kaltem Wetter sowie vielen Begegnungen, sind wir nun
in der Hauptstadt Ungarns angekommen.
Anfangs
sind wir durch schoene Waelder und Staedtchen gekommen bis wir in Regensburg an
die Donau gelangten.
Und
wenn die Sonne am Verschwinden war, haben wir an Tueren geklopft. Zu unserem
Erstaunen wurden wir immer freundlich eingelassen und auch versorgt. Die
Naechte haben wir in Holzschuppen und Garagen, im Heu, frischgemachten Betten,
in Weinstuben oder Vorgaerten verbracht. Abends trinken wir Tee und Wein mit
unseren spontanen Gastgebern. Am Morgen frueshtuecken wir bei frischem Brot,
hausgemachter Marmelade, frisch gemolkener Milch und selbstgemachter Butter.
Jedes Mal sind wir erneut erstaunt und gluecklich darueber wie freundlich und
gebend uns die Menschen gegenueber sind, an deren Tueren wir nur kurz zuvor
geklopft haben. Und es ist schoen die Freude der Menschen zu sehen, wenn sie
etwas zu unserer Reise beitragen koennen. Diese Gastfreundschaft haben wir in
Deutschland, Oesterreich und Ungarn jeden Abend erlebt.
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unterwegs in Hohenlohe |
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Erste Nacht in Oesterreich |
Auf
unserem Weg entlang der Donau kamen wir durch drei grossen Staedte. Diese haben
wir als Rast genuzt und diese auf unsere eigene Art entdeckt. Die Momente in
denen wir ohne Gepaeck die Stadt mit dem Rad erkunden, geniessen wir besonders.
Wir haben nicht den Zwang alle Sehenswuerdigkeiten abzuklappern, sondern fahren
Gassen entlang, die uns anziehen. Dadurch gelangen wir zu Ecken und Gebaeuden,
die durch ihre heruntergekommene Schoenheit ihren eigenen Charme haben. Wien war perfekt schoen. Bratislava
interessant verkommen. Budapest ist das interessante und eindrucksvolle
Zusammenspiel aus Schoenem und Verkommenem.
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gechillter Hund in Bratislava |
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einzig schoene Gasse mit Schloss im Hintergrund, Bratislava |
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Ungarisches Parlament und unser erster Eindruck von Budapest |
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Tuerkisches Bad (Kiraly Baths), das von innen noch beeindruckender war |
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das ist eines der fuer uns anziehenden Gebaeude |
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Auf dem Heroes' Square |
Wir
reisen mit wenig Gepaeck, haben eigentlich nur das Noetigste dabei. Und dennoch
haben wir nicht das Gefuehl, dass es uns an Etwas fehlt.
Was
wir nicht haben bekommen wir dann geschenkt, wenn wir es brauchen. Deshalb schreibe ich euch
jetzt von einem sonnigen Balkonplaetzchen im Zentrum Budapests. In letzter
Minute hat uns ein Couchsurfer aufgenommen und fuer einige Tage seine Wohnung
ueberlassen. Jede Nacht hatten wir bisher eine Unterkunft, Dusche sowie
Essen. Wir haben Werkzeug gefunden, als ich in den Strassen Bratislavas ohne Flickzeug
einen Platten bekam. Wir hatten stets freien Internetzugang, wenn wir nach
Couchsurfern suchen mussten. Wir durften eine Autowerkstatt nutzen, in der wir
zudem noch Hilfe bekamen, als mein Fahrrad etwas streikte. Man kann es
Glueck oder Zufall nennen. Ich jedoch danke Gott dafuer.
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Blick von unserem Balkon mit der St. Stephans Basilika |
Und
jetzt wo ich in einem Land bin, in dem ich nicht mehr mit Euros zahlen kann,
meine Sprache nicht mehr verstanden wird und die lokale Schokolade nicht mehr
schmeckt, habe ich auch endlich das Gefuehl auf Reisen zu sein.
Mein Dank gilt Diego, der mir beim Verfassen dieses Textes sowie dieses Satzes eifrig zur Seite stand.