Wie froh ich
bin, dass ich durch Georgien musste. Ich wusste nichts ueber dieses Land und
durfte feststellen, dass es ein
unerwartet schoenes Land ist - gruen, huegelig und wasserreich, so viele Fluesse
und Baeche und im Norden die Berge des Kaukasus. Und auch die Menschen sind
sehr gastfreundlich. Des Oefteren wurde ich zum Essen eingeladen oder direkt in
deren zuhause. Meine ersten 5 Tage habe ich also bei einer Grossfamilie in
einem kleinen Dorf inmitten gruener Berge verbracht. Die vielen Kinder waren so
suess. Sie haben sich gefreut wenn ich mit ihnen Klatschkarten und Verstecken
spiele oder mit ihnen im Fluss bade. Sie haben sogar einen Zirkus fuer mich
veranstaltet und traditionell getanzt, gesungen und Gedichte vorgetragen. Nachdem
sich alle so gefreut haben, dass ich dort bin und ich mich dort so wohl
gefuehlt habe, bin ich also doch laenger als nur eine geplante Nacht geblieben.
Es tat so gut fuer eine kurze Zeit eine Familie zu haben mit einer Mutter, die
sich um mich kuemmert, einer Oma, die mich umarmt und vielen kleinen
Geschwistern, mit denen ich spielen und herumalbern konnte. Denn meine Familie
ist mittlerweile 3000 km entfernt.
In den
Bergen im Norden war ich fuer einige Tage in Mestia. Dort war ich mit einem
Franzosenn und zwei Oesterreichern, die ich zuvor schon in der Tuerkei
getroffen hatte Hiken und Campen. Die Aussicht auf die Berge, die Waelder und
den Fluss als auch der Sternenhimmel in der Nacht waren wunderschoen.
Nachdem mir
von Tbilisi, der Hauptstadt vorgeschwaermt wurde bin ich dann also auch noch
dort hin. Meiner Meinung nach ist es eine mehr oder weniger normale Stadt. Erst
in der Nacht, wenn alles beleuchtet ist, sieht sie doch sehr schoen aus.
Dennoch habe ich hier mehrere Tage verbracht, da ich zwei Liechtensteiner
getroffen habe, deren Gesellschaft ich doch ausgesprochen genossen habe. Ein
bisschen deutsch reden und vor allem sehr viel lachen.
Vor ein paar
Tagen habe ich mich dann aufgemacht nach Armenien. Hier in Armenien ist das
Trampen noch leichter als in Georgien; meist halten sie einfach an, wenn sie
mich mit dem Backpack rumlaufen sehen und obendrauf gibt es noch mindestens
eine Cola und ein Eis, wenn man Essen ablehnt.
In Yerevan
habe ich mein Visum fuer den Iran bekommen, worueber ich sehr gluecklich bin
und auch meine Kreditkarte, die ich in der Tuerkei verloren hatte, kam nach 6 Wochen
endlich an. Von Yerevan aus habe ich mir noch ein paar Sehenswuerdigkeiten in
der Umgebung angeschaut; Geghard, eine Hoehlenkirche, Garni, beeindruckende
Basaltsaeulen und Khor Virap, eine Kirche mit Blick auf den Berg Ararat hat,
der hier ein Wahrzeichen ist.
Geghard monastery |
Geghard |
Basaltsäulen |
Garni |
Berg Arat; im Vordergrund der Grenzzaun zur Türkei |
Bei zwei Familien auf dem Land war ich eingeladen und deren Haus ist so simpel, die haben die Toilette noch als Plumpsklo im Garten. Aber mir gefaellt es, dass ich mich beim Reisen einfach darueber freuen kann, wenn ich was zu Essen habe, ein Paetzchen zum Schlafen und dort ankomme, wo ich hin moechte.
Und da ich
gerade feststelle, dass ich selbst nach 3,5 Monaten nicht eine Nacht hatte, in
der ich hilflos umhergewandert bin, sondern immer ein schoenes Plaetzchen zum
Campen hatte, eingeladen wurde oder sonst irgendwo untergekommen bin, moechte
ich Gott ein weiteres Mal dafuer danken.
Vor 3 Tagen
bin ich im Iran, Teheran angekommen und bisher gefaellt es mir sehr gut. Werde
hier mit einem Couchsurfer reisen und morgen geht es los Richtung kaspisches
Meer. Leider ist das Internet hier so langsam, dass es mir unmoeglich ist Bilder
hochzuladen. Wer also Bilder vom schoenen Georgien und Armenien sehen will,
darf sich gerne zu mir einladen, sobald ich wieder zu hause bin.