Freitag, 17. Mai 2013

Gastfreundschaft

Wie bereits erwaehnt war die Gastfreundschaft in Serbien und auch im Kosovo bisher sehr beeindruckend.
Da sich das Leben hier ueberwiegend auf der Strasse abspielt, ist es leichter mit Menschen in Kontakt zu kommen. Wir fragen diese Menschen, ob wir unser Zelt in ihrem Garten aufschlagen koennen. Meist werden wir sofort eingelassen, Zelten muessen wir jedoch kaum. Uns wurde ein Bett hergerichtet, waehrend die Menschen dafuer selbst teilweise auf der Couch geschlafen haben. Jeden Abend hatten wir eine Dusche und einen reichlich gedeckten Tisch. Unterhaltungen werden mithilfe von Pantomime, gebrochenem Englisch oder Google Translater gefuehrt.

Ehepaar in Ungarn
Familie in Sombor, Serbien
Morgens kommen wir meist erst spaet los, da das Fruehstueck immer sehr gut ausfaellt.
Ueblich ist hier ein Schnaps vor dem Fruehstueck, an den wir uns mittlerweile auch gewoehnt haben. Um diesen gesundheitlichen Schluck auch weiterhin zu uns nehmen zu koennen, haben wir noch eine Flasche Schnaps sowie andere Kleinigkeiten geschenkt bekommen.

Familie in Serbien
Auffallend ist wie sehr sich diese Menschen ueber unseren Besuch freuen.
Wir bekommen alles, was sie uns anbieten koennen. Da wir nicht mehr auf dem Donauradweg sind und die Menschen weniger Reisende sehen ist die Freude ueber solche noch viel groesser.
Wir erleben, dass die Menschen in den Staedten uns gegenueber viel kritischer sind. Zum Geben bereit sind eher Leute in laendlichen Gegenden.

Familie im Kosovo
Aber auch in Prishtina wurden wir schon oft zum Kaffee eingeladen. Meist deshalb weil wir Deutsche sind. Waehrend des Krieges waren viele Kosovo-Albaner in Deutschland und haben teilweise immer noch Verwandte dort. Sie freuen sich ihr Deutsch wieder benutzen zu koennen, Neuigkeiten aus Deutschland zu hoeren oder ihre eigene Geschichte, die sie in unserem Land erlebt haben, erzaehlen zu koennen.
Letzte Nacht wurden wir von Haxhi aufgenommen. Er hat uns waehrend dem Trampen aufgesammelt und wir mussten ihm Versprechen ihn zu besuchen, sobald wir in seine Stadt kommen. Haxhi war auch einer der Menschen, die waehrend dem Krieg in Deutschland arbeiteten. Eine deutsche Familie hat ihn aufgenommen und ihn mit Geld versorgt, sodass er seine Familie aus dem Kosovo herausholen kann. Als der Krieg vorueber zu sein schien, ist die Familie wieder zurueck. Nur war der Krieg hier noch nicht vorueber. Er hat seine Frau und Kinder verloren. Fuer die Hilfe dieser deutschen Familie ist er so dankbar, dass wir das auch spueren durften. Er hat uns abgeholt und uns in einem Hotel untergebracht, in dem wir den ganzen Abend mit ihm geredet, getrunken und gelacht haben.
Nach 5 Wochen stellen wir fest, dass die Gastfreundschaft der ehemaligen Jugoslawen bisher am groessten ist.


Heute verlassen wir den Kosovo und machen uns auf in die Berge Macedoniens



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